Wir schreiben Tag den 31. März 2020, den 12. Tag arbeiten die Jugendlichen des media_labs unter den außergewöhnlichen Bedingungen im home office. Es haben sich elf Teilnehmer_innen zugeschalten, die sich an diesem Morgen Beispiele experimenteller Videokunst seit ihren Anfängen parallel auf den eigenen Endgeräten anschauen. Im Chat schreibt Dusan Nam June Paik‘s Cello gefällt ihm, ein ‚TV Cello‘ aus aufeinander stehenden Kastenfernsehen mit Saiten versehen, Benjamin mag die minimalistischen Projektionen, Ludi und Erik die Arbeiten von Andy Warhol, Jane Holzer und Bruce Nauman.
Nun suchen sie selbst den Blick durch s Kameradisplay auf die eigenen vier Wände, auf die Gegenstände, auf die Kleinigkeiten, die im Arbeitsalltag von zu Hause aus, an Bedeutung gewinnen.
Das Analoge, das Alltägliche, das Private ist Motiv unter der Linse, die kostenlose app ist Schnittwerkzeug für Bild- und Soundspur.
Die entstandenen Avantgarde-Videomontagen werden am Ende des Tages im kollektiven Filmscreening in den verschiedenen Räumen gezeigt. Da ist eine Kamerafahrt über die analoge Zeichnung zu sehen, der Fokus auf Farben und Perspektivwechsel oder auch Textnachricht der Experimentierenden an das Universum.